Eine Lektion für‘s Leben

Ich habe jetzt bereits das dritte Mal an einer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz teilgenommen. Jedes Mal, als ich mit nach Auschwitz gefahren bin, war es, als ob jemand von den Opfern mir die Hand fest drückte zum Zeichen, dass er/sie nahe ist. Ich kann diese Erfahrung nie vergessen, die Bilder der Häftlinge, die Vorstellungen, die ich mir gemacht habe, die Baracken, den Appell-Platz. Ich könnte mir niemals vorstellen, auf dem Appellplatz stundenlang zu stehen, still, verängstigt, erfroren. In die Gaskammer einzutreten, ruhig, schwach, erstarrt. Was waren ihre letzten Gedanken? Die Gaskammer ist still und zugleich überwältigend laut, ich höre den Lärm, das Geschrei, die Qual. und doch seit wann waren diese Häftlinge leblos? Sicherlich nicht seit ihrer physischen Vernichtung. Sie waren bereits lange tot. Jedoch nicht für mich, sie leben in mir, sie begleiten mich jeden Tag und bringen mir Geduld, Dankbarkeit und Stärke bei.


Diese Fahrt hat mich auf sehr vielen Ebenen getroffen und mir eine Lektion fürs Leben gegeben, die ich niemals vergessen werde. Ich empfehle jedem, an der Fahrt teilzunehmen und diese Chance nicht zu verpassen!

Wessam Alotba, 13. Jg. CKS

 

 

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